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Schwester M. Basina Kloos

Mitglied Nummer 1

„Von der Pflege für die Pflege…“

…sagt Schwester M. Basina Kloos in der Ausgabe 24 des Kammermagazins. Das erste Mitglied der Landespflegekammer gehört dem Orden der Waldbreitbacher Franziskanerinnen an. Vielen ist sie als ehemalige Geschäftsführerin der Marienhaus GmbH bekannt. Sie war Vorsitzende der Gründungskonferenz der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz und hat maßgeblich am Aufbau der Kammer mitgewirkt.

Selten stand die berufliche Pflege so sehr im Fokus wie heute. Durch die Corona-Pandemie wurde einmal mehr deutlich, wie abhängig unser Gesundheitswesen vom tagtäglichen Einsatz der Pflegefachpersonen in Altenheimen, Kliniken und im ambulanten Dienst ist. Schon vor der Pandemie stießen viele professionell Pflegende aufgrund des Personalmangels an ihre Belastungsgrenze und wurden dafür nicht angemessen bezahlt. Die rasant steigenden Infektionszahlen hatten zur Folge, dass sich diese Missstände weiterhin verschärften und die pflegerische Versorgung auf dem Spiel stand.

Damit es zu einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen und einer gerechteren Lohnstruktur kommt, bedarf es der politischen Emanzipation unseres Berufsstandes. Diese können wir nur durch eine berufsständische Selbstverwaltung erlangen, die geschlossen und unabhängig agiert. Ansonsten ist zu befürchten, dass die Interessen und Belange der Pflegefachpersonen weiterhin übertönt werden. Zu unseren größten Ängsten zählt schließlich, dass wir mit unseren Sorgen und Problemen allein gelassen werden. Keiner weiß und versteht so gut wie wir, wie wichtig eine umfangreiche und nachhaltige Pflegereform ist und was dafür benötigt wird. Damit die Expertise unserer Berufsgruppe auch am runden Tisch berücksichtigt wird, müssen wir uns für diese Emanzipation gemeinsam einsetzen. Von der Pflege für die Pflege muss das Ziel sein. Auch die Politik, die Gesellschaft und die Träger müssen für eine zukunftsorientierte und starke berufliche Pflege mitwirken. Pflege geht uns alle an!

Als erstes Mitglied konnte ich die Arbeit und Entwicklung der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz von Anfang an mitverfolgen. Durch die Verabschiedung der Berufsordnung – ein absolutes Novum in der beruflichen Pflege – sowie die stetige Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildungsangebote und vor allem auch das Mitwirken in politisch wichtigen Gremien konnte in den letzten fünf Jahren ein Weg gepflastert werden, der durch die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Mitglieder weiter geebnet werden kann.

Obwohl ich nur noch in einigen zukunftsorientierten Projekten für die Pflege aktiv bin, bleibt ein höherer Herzschlag für die politische Positionierung.

In Zeiten der Pandemie wird die Bedeutung dieses Berufes hervorgehoben. Die demografische Entwicklung der Bevölkerung braucht dringend die Stimme der Pflege auch in der Politik und das Zusammenwirken aller Mitglieder, damit für die Gesellschaft deutlich wird: Für die Pflege von der Pflege!

Mehr über die Arbeit der Landespflegekammer-Rheinland Pfalz lesen Sie in der Ausgabe 24 des Kammermagazins. 

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