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Foto: © lolostock

Ethik und Haltung

Seien Sie Vorbild!

Warum es bei der Pflegeethik vor allem um eine liebevolle, ermutigende und sorgende Grundhaltung geht.

Als Ende der 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre in Deutschland viele Kinder mit schweren Fehlbildungen (als Folge des freiverkäuflichen Schlafmittels Contergan) geboren wurden, spürte Margarete Adelhardt erstmals, was Pflegeethik in der Praxis bedeutet. "Wir haben die Kinder top gepflegt. Das war normal. Aber wir haben sie auch sehr liebevoll behandelt", erzählt die Kinderkrankenschwester, die sich auch mit fast 80 noch für die Pflegeethik - etwa in der Ethikkommission der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz - engagiert. Die liebevolle Behandlung hat den Kindern gutgetan, sie haben Selbstvertrauen geschöpft und oft Wege gefunden, wie sie ihre Behinderungen kompensieren konnten.

Doch das war nicht alles: Die Haltung der Kinderkrankenschwestern hat auch auf Eltern und Geschwister der jungen Patienten gewirkt - auch ihnen fiel es durch das Vorbild der Pflegefachpersonen viel leichter, ihre Kinder mit den Fehlbildungen zu akzeptieren und zu lieben.

Dies ist ein Beispiel von vielen, es zeigt: In der Pflegeethik geht es um mehr als die Frage, in einzelnen Situationen die richtige Entscheidung zu treffen. Es zählt auch die Haltung, eine liebevolle, ermutigende, sorgende Grundhaltung.

Autorin: Kirsten Gaede

Den Artikel und das komplette Dossier zum Thema Pflegeethik finden Sie im interaktiven Kammermagazin.

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