Es wäre völlig inakzeptabel, den Krieg in der Ukraine außen vor zu lassen, nur weil er mit unserer Arbeit nicht direkt zu tun hat. Der Krieg ist Gesprächsthema im Team. Dabei stehen neben dem Wunsch zu helfen und der eigenen Angst besonders Fragen in Bezug auf unsere Patienten im Fokus: Gibt es Patientinnen und Patienten, auf die besonders geachtet muss? Wer benötigt besondere Unterstützung und Ansprache, weil er mit einer eigenen früheren Kriegserfahrung belastet ist?
Trotz der immens hohen Belastungsfaktoren in der Pflege darf die Arbeit nicht beeinträchtigt werden. Besonders bei einem so wichtigen Thema wie dem Medikamentenmanagement. Die elementare Aufgabe, Arzneien korrekt vorzubereiten, zu verteilen und somit für die Gesundheit und Lebensqualität der Patientinnen und Patienten einzustehen, ist eine höchst verantwortungsvolle Tätigkeit, die allerdings auch häufig Fehler birgt. So liegen 34 Prozent aller Fehler in der Anwendung und stellen innerhalb der pflegerischen Versorgung mit Abstand den höchsten Fehleranteil dar. Eine häufige Fehlerquelle ist neben der Veränderung von Fertigarzneimittel, etwa durch Zerstoßen, Auflösen in Flüssigkeit oder Öffnen von Kapseln besonders bei der Einnahme von Medikamenten zu beobachten. Zum Beispiel, wenn ein Antibiotikum mit der falschen Flüssigkeit eingenommen wird. In der ambulanten Versorgung lege ich daher besonderen Wert darauf, dass Medikamente nicht zu Hause gestellt werden, sondern immer im Vier-Augen-Prinzip in der Dienststelle. Welche weiteren konkreten Arbeitsweisen Ihnen beim Richten von Medikamenten helfen können, lesen Sie im Schwerpunktthema von Ausgabe 28 des Kammermagazins