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Foto: Mamedicon

Innovationsfonds

Mission Wundversorgung

Das Innovationsfondsprojekt „VersorgungsManagement Wunde in Rheinland-Pfalz“ bildet Pflegefachpersonen zu Experten im Bereich der Wundversorgung aus.

Mindestens 400.000 Menschen leiden hierzulande an chronischen Wunden. Das Problem: „Die Behandlung und Pflege wird nicht einmal kostendeckend finanziert“, sagt der Fachpfleger für Anästhesie und Intensivpflege sowie Wundexperte Uwe Imkamp. Kein Wunder, dass häufig ursächliche Erkrankungen zu wenig Beachtung finden und Hygienestandards aufgrund fehlender Materialien vernachlässigt werden müssen. Die Folgen sind Infektionen, Krankenhausaufenthalte und teure Wundversorgungen auf der einen und eine verminderte Lebensqualität der Patienten auf der anderen Seite. Imkamp will das ändern und hat mit dem Team seiner Managementgesellschaft Mamedicon das Projekt „VersorgungsManagement Wunde in Rheinland-Pfalz“ (VeMaWuRLP) ins Leben gerufen. Gestartet im Mai 2018 hat es eine Laufzeit von drei Jahren. Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Projekt mit 1,9 Millionen Euro.

Patienten als Co-Therapeuten bei der Wundversorgung

In der ersten praktischen Phase werden diesen Herbst etwa 15 am Projekt teilnehmende Pflegefachpersonen und Medizinische Fachangestellte in mehreren Modulen zu Fallmanagern fortgebildet. Die Schulung bereitet sie darauf vor, Menschen mit chronischen Wunden zu beraten und zu begleiten. „Es geht nicht darum, Pflaster zu kleben“, betont Imkamp. „Vielmehr sollen die Fallmanager die Patienten dazu befähigen, ihre eigenen Möglichkeiten zu erkennen und die Therapie positiv zu beeinflussen.“

Wie erfolgreich diese Form der Patientenedukation ist, soll die anschließende Evaluation in Form einer randomisierten Studie zeigen. Dafür betreuen die Fallmanager ein halbes Jahr lang rund 500 Patienten mit chronischen Wunden in Rheinland-Pfalz. Anschließend vergleichen Wissenschaftler der Hochschule Ludwigshafen die Wundheilung mit dem Heilungserfolg bei einer Kontrollgruppe, die eine Standardversorgung erhalten hat. In einer nächsten Praxisphase folgt dann eine präventive Edukation der Patienten, um der Entwicklung neuer chronischer Wunden vorzubeugen, die Therapietreue (Compliance) zu erhöhen und somit Nachhaltigkeit zu erzielen.

Autorin: Kati Borngräber

Weitere Informationen zum Innovationsfondsprojekt finden Sie hier:

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