Als Vertreterin der Praxis gab Marita Keßler wichtige Impulse für den Expertenstandard. Im Interview erzählt die Pflegedienstbetreiberin aus Mayen, worauf es bei der Versorgung von Menschen mit Demenz aus ihrer
Sicht ankommt.
Frau Keßler, alle Mitglieder der Arbeitsgruppe mussten sich für die Mitarbeit am Expertenstandard bewerben.
Aus welchem Grund wollten Sie dabei sein?
Marita Keßler: Ich arbeite seit Anfang der 1990er-Jahre ausschließlich mit Menschen mit Demenz. Mir macht das unheimlich viel Spaß, ganz besonders, wenn ich Interventionen wie Validation anwende. Also dachte ich mir, dass ich als Vertreterin aus der Praxis die richtige Expertin für diese Arbeitsgruppe bin.
Warum ist der Expertenstandard für die Pflege von Menschen mit Demenz wichtig?
Marita Keßler: Weil die Pflege den Blick auf das Wesentliche verloren hat. Viele sehen nur die Defizite Menschen mit Demenz gelten oft als verrückt. Es wird Zeit, den Fokus wieder auf die Personen zu rücken, die wie wir alle eine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft haben. Pflege bedeutet mehr als Essen reichen, anziehen oder auf die Toilette bringen – vor allem dann, wenn der Pflegebedürftige den Sinn dieser Handlungen nicht mehr versteht. Hier hat eine wertschätzende und empathische Betreuung einen besonders hohen Stellenwert.
Lesen Sie hier das vollständige Interview im Magazin.
Autor: Kati Borngräber