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Foto: Foto: Thomas Richter

Porträt

Kinderkrankenpflege – und sonst gar nichts!

Mit 16, wenn andere beim Berufswunsch noch zwischen Flugbegleitung und IT schlingern, stand für Manuela Regier bereits fest: Kinderkrankenpflege muss es sein. Die Pädiatrie ist ihre Welt, hier entwickelt sie sich kontinuierlich weiter.

Schon als Schülerin träumte Manuela Regier davon, Kinderkrankenpflegerin zu werden. „Kinder lagen mir schon immer am Herzen“, sagt sie. „Ich mag sie, weil sie ehrlich und authentisch sind.“ Im Jahr 2009 erfüllte sie sich ihren Wunsch und begann die Ausbildung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Marienhaus Klinikum Neuwied. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie sechs Jahre lang in der neurochirurgischen Abteilung der Kinderklinik Sankt Augustin, bevor sie in den Westerwald und ins Marienhaus Klinikum Neuwied zurückkehrte. Seitdem arbeitet die heute 30-Jährige auf der interdisziplinären Pädiatrischen Station mit 24 Betten.

Dort betreut sie Patienten unterschiedlichster Altersstufen. An einem Tag kümmert sie sich um die Säuglinge und ihre Eltern am nächsten Tag um Jugendliche. „Das bringt viel Abwechslung in meine Arbeit, da jedes Alter und jede Erkrankung individuelles Handeln erfordert“, sagt Manuela Regier. Während ihrer Arbeit, besonders während der Nachtdienste in der Notfallambulanz, trägt sie eine enorme Verantwortung. „Es ist eine Herausforderung, im Erstkontakt mit den Patienten schnell und folgerichtig zu handeln.“

Manuela Regier schwärmt von der (interdisziplinären) Zusammenarbeit auf ihrer Station

Manuela Regier teilt ihr Fachwissen gern mit jungen Kolleginnen und Kollegen. Deshalb hat sie vor zwei Jahren über die Pflegekammer die berufsbegleitende Weiterbildung zur Praxisanleiterin gemacht. Wann immer sie die Auszubildenden betreut, ist sie vom Stationsdienst freigestellt. Dann begleitet sie den pflegerischen Nachwuchs bei der Patientenversorgung, leitet Übungen in der Lernwerkstatt an oder geht für praktische Übungen in die Schule. Rückhalt gibt ihr ein starkes Team von insgesamt 35 Fachkräften in Voll- und Teilzeit. „Die Zusammenarbeit auf unserer Station funktioniert hervorragend, auch mit den Ärzten, die unsere Meinung sehr schätzen“, betont Manuela Regier.

Digitalisierung erleichtert die Arbeitsabläufe

Seit vier Jahren ist ihre Station vollständig digitalisiert. Die elektronische Patientendokumentation ermöglicht den Ärzten den Zugriff auf Akten, selbst wenn sie auf anderen Stationen sind. „Dies erleichtert den Arbeitsablauf erheblich“, sagt sie. „Unsere Station hat davon profitiert.“ Alle Kolleginnen und Kollegen hätten den Digitalisierungsprozess gut mitgemacht, nur die IT-Infrastruktur hinke etwas hinterher. „Wir könnten viel Zeit sparen, wenn die Programme schneller laden würden.“

Einarbeitungskonzept für die Generalisten angepasst

Manuela Regier liebt ihren Beruf, stellt jedoch die neue Ausbildungsverordnung infrage. Die ersten Generalisten kommen auf den Arbeitsmarkt; „sie haben jedoch nur wenig praktische Erfahrung mit Kindern und Jugendlichen, was eine Herausforderung für unsere Station mit ihren komplexen Anforderungen ist“, sagt sie. Gemeinsam mit ihrem Team arbeitet sie bereits daran, das Einarbeitungskonzept vollständig zu überarbeiten.

„Ich würde mir wünschen, dass sich mehr Auszubildende dazu entschließen, ihren Abschluss in der Kinderkrankenpflege zu machen. So hätten sie die Möglichkeit, sich im letzten Ausbildungsjahr auf die Pflege von Kindern zu spezialisieren. Leider bieten nur wenige Pflegeschulen in Rheinland-Pfalz die Spezialisierung Pädiatrie an. Das muss sich ändern: „Die Qualität unserer Arbeit muss erhalten bleiben.“

Lesen Sie hier die digitale Ausgabe 33 des Magazins der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz:

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