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Kommentar von Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz
Foto: Treusch
Kommentar von Dr. Markus Mai, Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz

Kommentar von Dr. Markus Mai, Präsident Landespflegekammer Rheinland-Pfalz

Insolvenzen sind eine Katastrophe

Die Insolvenzwellen und das drohende Klinik-sterben sind eine Katastrophe für die professionelle Pflege! Krankenhäuser schließen, Pflegeeinrichtungen, aber auch ambulante Dienste stehen im oder kurz vor dem finanziellen Kollaps, und das bedeutet, dass die Pflegebedürftigen und unser Pflegepersonal in Regionen unseres Landes in Not geraten. Das ist inakzeptabel, und wir müssen handeln!

Die Einführung der Personalbemessung in der Pflege (PeBeM) als auch die Vorschrift zur Gewährung einer tariflichen Vergütung von Pflegefachpersonen im SGB-11-Bereich sind Schritte in die richtige Richtung, um mehr Pflegefachpersonen zu gewinnen und die Versorgung aufrechtzuerhalten. Aber die aktuellen Bewertungsrelationen des § 113c SGB XI sind immer noch ein Witz!

Wir brauchen dringend höhere Standards und mehr qualifiziertes Personal, um die Pflegebedürfnisse unserer Mitbürger zu erfüllen. Daneben erfolgt auch nicht immer eine konsequente Refinanzierung der höheren Gehälter durch die Kostenträger, wie es vom Gesetzgeber gefordert wird. Im Gegenteil, es besteht der Eindruck, dass weiterhin an allen Stellen gespart wird zum Leidwesen der Beschäftigten und derjenigen, die dringend versorgt werden müssen. Es ist Zeit für ein Umdenken, um sicherzustellen, dass Pflegefachpersonen die Unterstützung erhalten, die sie verdienen. Die Politik muss handeln! Hier sind fünf dringende Maßnahmen, die sie ergreifen sollte:

Finanzielle Unterstützung: Es ist an der Zeit, finanzielle Hilfe für unsere ambulanten Dienste, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bereitzustellen, um Insolvenzen und Schließungen zu verhindern. Das Leben und die Gesundheit unserer Bürger stehen auf dem Spiel!

Ausbildung und Weiterbildung: Wir müssen massiv in die Ausbildung und Weiterbildung von Pflegefachpersonen investieren, um den dramatischen Mangel an Pflegepersonal zu bekämpfen. Die Gesundheit unserer Bevölkerung hängt davon ab!

Attraktivität des Pflegeberufs: Der Pflegeberuf muss attraktiver werden. Das bedeutet bessere Bezahlung, verbesserte Arbeitsbedingungen und die Anerkennung der lebenswichtigen Arbeit, die beruflich Pflegende leisten!

Gesundheit des Pflegepersonals: Pflegefachpersonen kämpfen täglich an vorderster Front. Wir müssen mehr für ihre Gesundheit tun, Präventionsmaßnahmen einführen und sie bei der Bewältigung von Stress und Burn-out unterstützen.

Beteiligung des Pflegepersonals: Das Pflegepersonal soll in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Nur so können wir sicherstellen, dass ihre Bedürfnisse und Anliegen berücksichtigt werden.

Ich rufe die Politik dazu auf, endlich die Voraussetzungen zu schaffen, die es wirklich benötigt, um die Versorgung auf einem einigermaßen sicheren Niveau zu halten. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Pflegefachpersonen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um ihre anspruchsvolle und ehrenvolle Arbeit fortzusetzen. Und nur so können Pflegebedürftige die Pflege erhalten, die sie wirklich benötigen. Handeln Sie jetzt, bevor es immer später wird!

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