Ende der 1950er-Jahre im Londoner East End: Die junge Hebamme und Krankenschwester Jenny heuert bei Nonnen in dem Arbeiterstadtteil Poplar an. Zunächst schockiert von Armut und mangelnder Hygiene, erkennt sie bald, wie wichtig ihre Arbeit für die Menschen vor Ort ist. Eine wahre Geschichte, 40 Jahre später aufgeschrieben von der Protagonistin Jennifer Worth. Der britische Fernsehsender BBC machte aus dem Stoff die mehrfach ausgezeichnete Drama-Serie „Call the Midwife – der Ruf des Lebens“, die 2012 in Großbritannien erfolgreicher anlief als „Downton Abbey“. Neben inspirierender Unterhaltung bietet sie einen Einblick in die Geburtshilfe und Pflege der Nachkriegszeit – gewissenhaft recherchierte historische Instrumente, Arbeitskleidung und Verfahren inklusive. Ob es realistisch ist, dass die jungen Hebammen bei der Arbeit Föhnfrisuren und knallroten Lippenstift trugen, sei mal dahingestellt. In jedem Fall zeigt die Serie aber, dass Gesundheitsberufe hart, belastend und erschöpfend sind – und trotzdem glücklich machen können.
Autorin: Kati Borngräber
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