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Träger mit Interesse an akademisierten Pflegefachpersonen bezahlen die Pflege-Bachelor meistens auch besser.
Foto: Annemieke Gieseke
Träger mit Interesse an akademisierten Pflegefachpersonen bezahlen die Pflege-Bachelor meistens auch besser.

Karrierewege

Ein Pflege-Bachelor-Studium – wäre das was für mich?

Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte des Bachelor-Studiums

Inhalt des berufsbegleitenden Studiums:

  • aktuelle pflegewissenschaftliche Erkenntnisse und Forschungsmethoden
  • Psychologie, Soziologie und Ethik
  • kommunikative Fähigkeiten für Schulung, Beratung und Begleitung
  • Qualitäts- und Prozessmanagement
  • Praxisanleitung

Außerdem gibt es Wahlpflichtmodule, etwa Palliative Care, Pflegeberatung und Case Management, Pflegecontrolling. Das berufsbegleitende Studium dauert in der Regel drei Jahre.

Hochschulen und Studiengänge Es gibt diverse Hochschulen (privat und öffentlich) sowie Universitäten, die den berufsbegleitenden Pflege-Bachelor (in Präsenz oder auch als Fernstudium) anbieten. Auch für das primärqualifizierende Studium (grundständiges Studium) gibt es bundesweit Anbieter.

Voraussetzung Für das primärqualifizierende Studium ist das Abitur Voraussetzung. Das berufsbegleitende Pflege-Studium ist oft auch ohne Abitur möglich, es hängt vom Bundesland ab. In wenigen Bundesländern (etwa Thüringen) ist das Abitur Voraussetzung, in anderen reicht für das Hochschulstudium auch die Fachhochschulreife, die meistens bereits durch die Berufsausbildung gegeben ist. Für manche Studiengänge verlangen die Hochschulen zusätzlich zur FH-Reife Berufserfahrung oder ersatzweise Berufserfahrung statt der Hochschulreife. Wenn Arbeitgeber das Studium finanzieren, kann es sein, dass sie ein paar Jahre Berufserfahrung erwarten. Zwingend ist das nicht. „Einige Pflegefachpersonen entscheiden sich nach ein paar Jahren Berufspraxis für das Studium, andere kurz nach der Ausbildung – und warum auch nicht? Sie bringen durch ihre Ausbildung doch schon sehr viel mit. Abiturienten werden normalerweise auch nicht gefragt, ob sie reif genug für das Studium sind“, sagt Sebastian Dorgerloh, Pflegedirektor am Florence-Nightingale-Krankenhaus, wo zehn Prozent der Pflegefachpersonen akademisiert sind. Finanzierung An öffentlichen und konfessionellen Hochschulen fallen meistens nur die Studiengebühren an. Die Studierenden reduzieren aber fast immer ihre Stundenzahl (etwa auf 75 Prozent). Manche Träger bieten auch ein Förderprogramm an wie das Landeskrankenhaus Andernach, zu dem das Gesundheitszentrum Glantal gehört (siehe Seite 19). Wer in das Programm aufgenommen wird, bekommt bei 75 Prozent Arbeitszeit das volle Gehalt. Die Förderung ist an Voraussetzungen gebunden, etwa: Präsentation einer Vision und die Verpflichtung, nach Ende des Studiums beim Träger zu bleiben. Außerdem vergeben viele Institutionen und Unternehmen pflegespezifische Stipendien (etwa die Caritas und die Roland Ernst Stiftung). Das primärqualifizierende Studium ist zuletzt mit keinerlei Vergütung einhergegangen. Das hat potenziell Interessierte abgeschreckt. Denn das Studium geht mit vielen Praxiseinsätzen einher, sodass es fast unmöglich ist, nebenher Geld zu verdienen. Ein aktueller Referentenentwurf sieht jedoch vor, dies zu ändern und die Hochschulen und Träger zu Zahlungen (ähnlich der Ausbildungsvergütung) zu verpflichten.

Tätigkeiten Studierende tun gut daran, ihren Arbeitgeber nach einem Konzept für die akademisierte Pflege zu fragen. Das kann so aussehen wie im Gesundheitszentrum Glantal (siehe Seite 19) oder wie in der München Klinik, einem großen kommunalen Krankenhausverbund. Dort liegt der Tätigkeitsschwerpunkt ähnlich wie im Glantal auf der Aufbereitung von Wissen für das Team, der Einführung von Verfahrensanweisungen und der Analyse der Dokumentation (Teil der Stationsleitung sind sie allerdings nicht).

Vergütung Träger mit Interesse an akademisierten Pflegefachpersonen bezahlen die Pflege-Bachelor meistens auch besser – so werden sie in der München Klinik einer Entgeltgruppe zugeordnet, die im öffentlichen Dienst für Fachhochschul- und Bachelorabsolventen vorgesehen ist. Auch die Pflegeexperten in Meisenheim werden wie Akademiker eingestuft und damit ähnlich wie eine Stationsleitung vergütet.

Lesen Sie hier die digitale Ausgabe 34 des Magazins der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz:

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